Zecken: Auch Altenburger Land nun FSME-Risikogebiet

Vorsicht vor Zecken

Vorsicht vor Zecken

Zecken sind weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der FSME-Risikogebiete wächst. Aktuell ist in Thüringen das Altenburger Land zum Risikokreis ernannt worden. Im ersten Halbjahr 2024 meldete das Land Thüringen bisher fünf FSME-Erkrankungen. Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr 474 Fälle der als Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bezeichneten Hirnhautentzündung registriert.

Sie lauern in Wäldern, an Waldrändern, im Gebüsch und sogar auf Grashalmspitzen angrenzender Wiesen: Zecken überstehen den Frost schadlos. Die Blutsauger werden schon bei geringen Plusgraden aktiv und mit steigenden Temperaturen unverschämt anhänglich. Neben FSME mit Schwerpunkt Süddeutschland übertragen die Zecken bundesweit Borreliose. Neben dem gemeinen Holzbock breitet sich zunehmend auch die Auwaldzecke aus. Über Zugvögel gelangen auch vermehrt Tropenzecken nach Deutschland, die Fleckfieber übertragen können.

23 ausgewiesene FSME-Risikoregionen

Fast 90 Prozent der bekannten FSME-Infektionsorte entfallen auf Baden-Württemberg und Bayern, berichtet die Krankenkasse KNAPPSCHAFT. Doch auch in Südhessen und Südostthüringen besteht erhöhte Infektionsgefahr. 2023 registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) zehn Fälle in Thüringen und sogar 22 in Hessen. Seit diesem Jahr ist auch der Kreis Altenburger Land als Zecken-Risikogebiet ausgewiesen. In Thüringen sind es nun 13 Regionen: die Kreise Hildburghausen, Ilm-Kreis, Saale-Holzland, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt, Gera, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg sowie Weimar-Land und die Stadtkreise Gera, Jena und Suhl. Hessen zählt zehn Risikogebiete: die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Groß-Gerau, Main-Kinzig, Marburg-Biedenkopf, Odenwald und Offenbach sowie die Städte Darmstadt und Offenbach.

Die meisten Übertragungen gibt es laut KNAPPSCHAFT zwischen Mai und Oktober. Trotz der Impfempfehlung gegen FSME in Risikogebieten sind dort fast 98 Prozent der Betroffenen nicht oder unzureichend geimpft, meldet das RKI. Die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Übertragung liege in diesen Regionen bei 1 : 50 bis 1 : 100. Bei einem Drittel der Fälle drohen nicht nur Fieber mit grippeähnlichen Symptomen. FSME kann die Hirnhäute befallen, in schweren Fällen auch Gehirn und Rückenmark. Gefährdet und häufiger von schweren Verläufen betroffen sind Personen im Alter von über 60. Etwa ein Prozent dieser Verläufe endet tödlich.

KNAPPSCHAFT übernimmt Impfkosten generell

Auch die nicht in allen Bundesländern meldepflichtige Borreliose, gegen die kein Impfschutz existiert, kann von den Blutsaugern übertragen werden. Bundesweit ist etwa jede Fünfte Zecke Bakterienträger. Charakteristisches Zeichen für eine Infektion ist zumeist eine ringförmige Rötung um die Bissstelle, mahnt die KNAPPSCHAFT. Infektionen, die vielfach lange unbemerkt verlaufen, lösen Nervenschmerzen- und Entzündungen aus. Betroffene fühlen sich dann beständig abgeschlagen, haben Schweißausbrüche, Fieber oder fortdauernde Gelenk- und Muskelschmerzen.

FSME kann nur begrenzt behandelt werden. Die KNAPPSCHAFT hat auf die fortschreitende Ausdehnung der Zeckenrisikogebiete reagiert. Versicherte können sich bundesweit impfen lassen, nicht nur, wenn sie in Risikogebieten wohnen oder sich dort länger, etwa für einen Urlaub aufhalten. In Hessen etwa sind seit 2002 16 Prozent der FSME-Infektionen außerhalb ausgewiesener Risikogebiete aufgetreten.

Tipps der KNAPPSCHAFT gegen Zeckenbisse

•          Schutz bietet geschlossene Kleidung, lange Hosen und langärmelige Shirts. Auf heller Kleidung fallen die Krabbeltiere schneller auf.

•          Direkt nach dem Ausflug in der freien Natur sorgfältig schauen, ob sich irgendwo am Körper eine Zecke festgesetzt hat.

•          Gerade bei Borreliose ist das frühzeitige Entfernen der Zecken wichtig. Blutsauger mit Borrelien übertragen die Bakterien erst mit einer Verzögerung von zwölf bis 24 Stunden.

 

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