Hessen: KNAPPSCHAFT zeichnet Impfvereinbarung

Der Weg zu einem verbesserten Impfschutz in Hessen führt nun auch über viele Gesundheitsämter. Die gesetzlichen Krankenkassen und das Land haben eine Vereinbarung fixiert, die schnellere und einfachere Schutzimpfungen ermöglicht. „Auf diese Weise lässt sich etwa bei Schuluntersuchungen die Impfquote unter Kindern erhöhen“, erläutert Vertragsreferentin Susanne Göbel von der KNAPPSCHAFT anlässlich der Unterzeichnung des Vertrags in Marburg.
Impfaktionen können jetzt "niederschwelliger und bürgerfreundlicher“ organisiert werden, berichtet Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU). Die Vereinbarung mit den Krankenkassen für eine vereinfachte Kostenübernahme sei ein elementarer Baustein für umfassenden Impfschutz in Hessen.
Mit der seit Mai gültigen Vereinbarung können neben den Vertragsärztinnen und -ärzten nun auch die beteiligten Gesundheitsämter in Hessen GKV-Versicherte impfen. „Dies gilt für alle Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch Institut (STIKO) empfohlen werden“, unterstreicht Claudia Ackermann, Leiterin der Ersatzkassen-Landesvertretung vdek. So lassen sich die Impfquoten in Hessen weiter verbessern.
„Die Übereinkunft mit den Landesverbänden der Krankenkassen erspart den Familien Extra-Wege“, verdeutlicht Ministerin Stolz und betont, empfohlene Impfungen seien „wirksame Instrumente, um nicht nur sich selbst, sondern teils auch andere vor schweren Infektionserkrankungen zu schützen“.
„Impfen ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Jetzt haben wir die Möglichkeit, als Gesundheitsamt unkompliziert einzuspringen, wenn Menschen zum Beispiel keinen Zugang zu Haus- oder Fachärztinnen und -ärzten oder neuzugezogene Familien noch keine Kinderarztpraxis gefunden haben“, sagt Dr. Birgit Wollenberg, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Wenn bei einer Einschulungsuntersuchung festgestellt werde, dass eine Impfung fehlt, können Eltern und Kind diese Impfung gleich im Gesundheitsamt nachholen lassen. „Die Erfahrungen – insbesondere in der Corona-Pandemie – haben gezeigt, dass Impfaktionen durch das Gesundheitsamt gut angenommen werden und dafür eine Nachfrage besteht.“, ergänzt Landrat Jens Womelsdorf. Ziel sei es, die Impfakzeptanz zu verbessern und Impflücken zu schließen, um den Impfschutz der Bevölkerung zu steigern.
Die Gesundheitsministerin appelliert, sich umfassend zum Thema Impfen zu informieren. „Viele Eltern und junge Menschen wüssten beispielweise nicht, dass es Impfungen gibt, die vor bestimmten Krebsarten schützen können.
Infektionen durch Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet und stellen ein erhebliches gesundheitliches Risiko für Frauen und Männer dar. HPV-Infektionen sind für schwerwiegende Erkrankungen verantwortlich, darunter das Zervixkarzinom. Die STIKO empfiehlt die HPV-Standardimpfung für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Eine verpasste Immunisierung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.
Die Bedeutung eines umfassenden Impfschutzes betont auch Susanne Göbel. „Die KNAPPSCHAFT garantiert ihren Versicherten eine generelle Kostenübernahme auch sämtlicher empfohlenen Reiseschutzimpfungen und honoriert darüber hinaus viele Vorsorgeimpfungen im Rahmen ihres Bonusprogramms.