Aktiv und gesund auf der GeoRoute Sinn
Geschichte spüren, Gesundheit tanken - unter diesem Leitgedanken ist rund um Sinn in Lahn-Dill-Bergland ein elf Kilometer langer Wanderweg ausgewiesen. Die GeoRoute "Hörreliches Stippbachtal" ist Freizeitangebot und Gesundheitsprogramm zugleich. Die KNAPPSCHAFT hat das Projekt mit 4000 Euro gefördert und bietet an zehn historischen Infopunkten Tipps für eine gesunde Lebensweise.
In einer Region, deren Kultur und Wirtschaft durch 2.500 Jahre Industrie- und Bergbaugeschichte geprägt wurde, führt der Weg über den markanten Höhenzug der Hörre und durch das malerische Stippbachtal. „Naherholungsuchende erhalten Einblick in den Schiefer- und Roteisenabbau vergangener Zeiten, die einst bedeutendste Glockengießerei Europas sowie die historische Grenze zwischen dem Herzogtum Nassau und dem Königreich Preußen", berichtet Diplom Geograph Michael Volkwein vom GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus.
Die Ausweisung der Rundweges ist ein attraktives Angebot für gesunde Freizeitgestaltung an der frischen Luft. Im Gegensatz zu anderen Ausdauersportarten ist Wandern auch für Risikogruppen geeignet, unterstreicht die KNAPPSCHAFT. „Laufen ist die natürlichste und umweltfreundlichste Art der Fortbewegung und bringt Körper und Geist in Einklang“, ergänzt Dr. Mathias Masberg, Regionaldirektionsleiter der Knappschaft-Bahn-See in Frankfurt. Wandern lindere Stress, stärke das Immunsystem und sei ein wichtiges Rezept gegen Bewegungsmangel und Zivilisationskrankheiten wie etwa Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Ausführlichere Informationen auf den Tafeln sind über QR-Codes abrufbar. So können Interessierte die Gesundheitstipps der KNAPPSCHAFT auch in den Alltag einbauen. Auch der GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus bietet die Gelegenheit, die Historie zur Entstehung, Nutzung und Transport von Rohstoffen sowie zur Industriekultur auf seiner Wissensplattform QR-Kultur zu vertiefen. Start- und Zielpunkt der ist am unteren Parkplatz des Waldfriedhofs von Sinn. Von dort führt die Tour auf gut begehbaren Waldwegen und -pfaden in Serpentinen kräftig bergan, ehe man mit dem Hardtköpfchen und dem „Alten Bahnhof“ die höchsten Punkte erreicht. Auf der Höhe über die Hardt bietet sich eine grandiose Aussicht auf das Dilltal und den Westerwald.
Der GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus erstreckt sich über fast viertausend Quadratkilometer, die zum größten zusammenhängenden Mittelgebirge Deutschlands gehören, dem Rheinischen Schiefergebirge. Hier können über 400 Millionen Jahre Erdgeschichte und über 2.500 Jahre Bergbaugeschichte erkundet und erlebt werden, zum Beispiel wie etwa Lahnmarmor und Eisenerz. Auch die KNAPPSCHAFT ist in der Region fest verwurzelt. 1769 existiert im Dillenburgischen bereits eine allgemeine Knappschaftskasse. Der 1912 formierte Lahn-Knappschaftsverein umfasste ein Bergrevier mit über 100 Eisensteingruben sowie rund 80 weiteren, in denen Blei- und Zinkerze sowie Braunkohle, Dachschiefer, Ton und Kalk gefördert wurden. Im Zuge der Industrialisierung erreichte die Jahresförderung im Lahnrevier, geprägt von Krupp und Buderus, zwischenzeitlich mehr als eine Million Tonnen.
Link zur GeoRoute Hörreliches Stippbachtal: www.geopark-wlt.de/hoerreliches-stippbachtal
GeoRoute "Hörreliches Stippbachtal" ausgewiesen (PDF, 144KB)