Wie finde ich in einen gesunden Schlaf?

Im Interview mit tag24 erläuterte der Cottbuser Schlafmediziner Dr. Frank Käßner, wie man die Zeitumstellung gut bewältigt. Außerdem gibt er viele nteressante Einblicke in den aktuellen Stand der Schlafforschung.
Dr. Frank Käßner ist Facharzt für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde, ZB Schlafmedizin. Er leitet das Ambulante Zentrum für Lungenkrankheiten und Schlafmedizin Cottbus (AZLS) und ist Mitglied im KNAPPSCHAFT Gesundheitsnetz prosper Lausitz.
Einige Mythen rund um den Schlaf
Mythos: Erholter Schlaf ist ununterbrochen
Der gesunde Schläfer erwacht pro Nacht im Durchschnitt bis zu 30 Mal. Diese kurzen Etappen – meist nur wenige Sekunden oder Minuten lang – sind völlig normal und werden von vielen nicht einmal bemerkt. Das Bild vom guten Schlaf hat viele Muster. Der Schlaf muss keineswegs unbedingt am Stück erfolgen. Die Gesamtdauer ist wichtiger. Mit Einschränkungen: An Werktagen gesammelte Schlafdefizite am Wochenende zu kompensieren, ist kein gesundes Rezept“,
Mythos: Mittagsschlaf als ein guter Ersatz
Gerade bei Schlafstörungen wird Betroffenen eher davon abgeraten, während des Tages zu schlafen. Vor allem ausgedehnte Nickerchen sollten vermieden werden. Sonst kann sich der Körper schwerer an einen festen Schlaf-Wach-Rhythmus und den regelmäßigen Schlaf bei Nacht gewöhnen.
Mythos: Besser Einschlafen mit Alkohol
Vermeintliche „Hilfsmittel“, wie etwa Alkohol für die nötige „Bettschwere“, wirken kontraproduktiv. Alkohol setzt die Hirnaktivität herab. Das hilft zwar zunächst beim Einschlafen, sorgt dann aber dafür, dass man schneller – und unausgeruhter – wieder aufwacht, warnen Experten.
Mythos: Fernseher als Einschlafhilfe
Viele lassen den anstrengenden Tag gemütlich vor dem Fernseher ausklingen und Schlafen dabei mühelos ein. Was schnell als angenehme Gewohnheit erscheint, kann langfristig negative Folgen für die Schlafqualität und Gesundheit haben. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die negativen Effekte nicht sofort spürbar sind, sich aber über Monate oder Jahre summieren können.
Fotonachweis: Dr. Frank Käßner/ codiarts