Co­ro­na: Er­heb­li­cher Rück­gang bei Mi­ni­jobs

  • Bereits im März 224.000 Minijobber weniger als 2019
  • Starke Rückgänge in der Gastronomie und im Verarbeitenden Gewerbe
  • Haushalte weniger betroffen
  • Noch kein Ende absehbar

Die Coronakrise führt auch zu einem erheblichen Rückgang bei den Minijobs. Zum 31. März 2020 ist die Zahl der 450-Euro-Jobs in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesunken. Das stellt die Minijob-Zentrale mit Sitz in Essen in ihrem aktuellen Quartalsbericht fest. Sowohl im Jahresvergleich als auch im Vergleich zum 4. Quartal 2019 ist ein eklatanter Rückgang festzustellen.

Besonders stark war der Rückgang im Gastgewerbe: Hier verloren, verglichen mit März 2019, 11,1 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es 6,3 Prozent weniger Minijobber als 2019. Nur in der Land- und Forstwirtschaft und im Baugewerbe stieg die Zahl an. Bundesweit gab es - bezogen auf alle gewerblichen Tätigkeiten - Ende März dieses Jahres 219.127 Minijobber weniger als im selben Monat des Vorjahres. Das ist ein Rückgang um 3,3 Prozent.

Für das Mitglied der Geschäftsführung Heinz-Günter Held ist das Ende der Fahnenstange mit den Zahlen von Ende März noch nicht erreicht: „Es muss berücksichtigt werden, dass vermutlich erst im April die volle Wirkung der Corona-Krise eintritt. Da stand alles still. Wir müssen befürchten, dass die Zahlen für April weiter deutlich nach unten gehen.“ Zudem dauere es oft einige Wochen bis Arbeitgeber ihre Abmeldung übermitteln. Tatsächlich könne es daher schon am Ende des ersten Quartals noch weniger Minijobber gegeben haben.

Besonders stark war der Rückgang der Minijobberzahl bei Frauen (-4,0 Prozent) und bei deutschen Staatsangehörigen (-3,8 Prozent), während bei Männern (-2,3 Prozent) und Ausländern (-0,5 Prozent) erheblich geringere rückläufige Zahlen zu verzeichnen sind.

Nach Bundesländern differenziert verloren in Bayern nur 2,3 Prozent aller Minijobber im gewerblichen Bereich ihre Tätigkeit, in Berlin hingegen 5,3 Prozent und im Saarland und in Sachsen 4,2 Prozent.

In den Privathaushalten blieb die Anzahl der von staatlicher Seite besonders geförderten Haushaltsjobs nahezu konstant. Hier war im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Rückgang um 1,6 Prozent oder 4.926 Minijobber zu verzeichnen. Insgesamt waren in diesem Bereich im März mehr als 295.000 Minijobber bei der Minijob-Zentrale angemeldet.

Den kompletten Quartalsbericht finden Sie unter www.minijob-zentrale.de im Journalistenbereich.