Ge­mein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung zum Mo­dell­pro­jekt ‚In­te­gra­ti­ve Psych­ia­trie Hamm‘ (IPH)

Gemeinsame Pressemitteilung der gesetzlichen Krankenkassen und des St. Marien-Hospital Hamm

Hohe Behandlungsqualität für Menschen mit psychischen Erkrankungen: Modellprojekt ‚Integrative Psychiatrie Hamm‘ (IPH) wird bis zum Jahr 2028 fortgesetzt

Bochum, 25.11.2022

Hamm/Dortmund/Düsseldorf, 25. November 2022. Gute Nachrichten für Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen in der Region Hamm: Das bislang erfolgreich verlaufende Modellprojekt ‚Integrative Psychiatrie Hamm‘ (IPH) wird bis zum Jahr 2028 fortgesetzt. Das teilten heute die gesetzlichen Krankenkassen und das St. Marien-Hospital Hamm mit. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Modellvertrag verlängern konnten. Damit bieten wir Menschen mit psychischen Erkrankungen weiterhin eine hochwertige psychiatrische Versorgung in der Region. Dabei kann die Behandlung je nach individuellem Bedarf des Patienten in der Klinik oder im Lebensumfeld durchgeführt werden. Das ermöglicht nahtlose Übergänge zwischen vollstationärer, tagesklinischer, ambulanter und aufsuchender Behandlung im häuslichen Umfeld“, erklärte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest für die gesetzlichen Krankenkassen.

Jährlich werden etwa 3.500 psychisch erkrankte Menschen im St. Marien-Hospital Hamm nach einem integrativen Therapiekonzept behandelt. Dabei werden in enger Abstimmung mit den Patientinnen und Patienten deren individuellen Bedürfnisse berücksichtigt und gemeinsam die Rahmenbedingungen, Methoden und Intensität der Behandlung abgestimmt. Da Qualität und Konstanz einer therapeutischen Beziehung zu den effektstärksten Wirkfaktoren in der Therapie psychisch erkrankter Menschen zählen, setzt das Modellprojekt IPH genau hier an: „Die Patientinnen und Patienten erhalten über den gesamten Behandlungszeitraum ein festes Behandlungsteam aus Ärzten, Psychologen und Pflegenden als konstante Bezugspersonen. Und zwar unabhängig davon, ob sie nach einem stationären Aufenthalt teilstationär, ambulant oder zu Hause, dem sogenannten Home-Treatment, behandelt werden. Mit engem Bezug zum Lebensumfeld der Betroffenen unterstützen wir beim Aufbau eines sozialen Netzwerks und setzen stark auf die Aktivierung vorhandener individueller Ressourcen“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Marcel Sieberer.

Bei der wissenschaftlichen Evaluierung konnte festgestellt werden, dass die Patientinnen und Patienten häufiger in ihrem häuslichen Umfeld behandelt werden können und seltener stationär aufgenommen werden müssen. „So ist auch der Anteil der Patienten, die arbeitsunfähig krankgeschrieben werden, etwas geringer als in vergleichbaren Kliniken, die nicht nach diesem Modellprojekt arbeiten“, sagt Ackermann. „Wir haben außerdem festgestellt, dass sich ein stationärer Patient schneller erholt, wenn er früher die Möglichkeit bekommt, sich immer wieder stundenweise in seinem häuslichen Umfeld zu erproben, um anschließend mit seinem Bezugstherapeuten über die Erfahrungen in einen Dialog zu treten“, erklärt Prof. Sieberer.

Die Struktur für das Modell hatte das St. Marien-Hospital gemeinsam mit den Vertragspartnern aller gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen als erste Klinik in Nordrhein-Westfalen entwickelt und eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Zudem wird ein effizienter Einsatz vorhandener Ressourcen und ein flexibles Behandlungsangebot durch die Bildung eines sektorenübergreifenden Gesamtbudgets für voll- und teilstationäre Leistungen und Leistungen der psychiatrischen Institutsambulanzen ermöglicht.

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