Nicht die Wir­bel­säu­le, son­dern die Rücken­mus­ku­la­tur ist meist Aus­lö­ser von Be­schwer­den

Gerade bei der Arbeit sind Rückenbelastungen keine Seltenheit. Körperlich schwere Arbeit, einseitige Belastungen oder dauerhaftes Stehen bzw. Sitzen – in einem dieser Bereiche findet sich fast jeder Beschäftigte wieder. 80 Prozent der Deutschen leiden aktuellen Studien zufolge mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Dabei ist nicht die Wirbelsäule, sondern die Rückenmuskulatur für mehr als 90 Prozent aller Rückenschmerzen verantwortlich. Bereits der gesunde Rücken braucht Sport und Bewegung – wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte erst recht auf ein Trainingsprogramm setzen. Das muss nicht aufwändig sein. Welches Training den eigenen Rücken am besten stärkt, hängt maßgeblich von der individuellen Tätigkeit ab. Wer bei der Arbeit Lasten heben und tragen oder dauerhaft in gleicher Haltung arbeiten muss, sollte auf Ausdauertraining setzen. Lockerungs- und Entspannungsübungen sind eine gute Wahl, wenn Nacken oder Rücken verspannt sind, etwa durch langes Sitzen am Schreibtisch oder hinter dem Lenkrad. Dauerndes Sitzen führt dazu, dass die Rückenmuskulatur nicht mehr genug aktiviert wird.

Was kann ich tun?
„Zu den großen Irrtümern gehört, dass viele Patientinnen und Patienten, die unter Rückenschmerzen leiden, meinen, sich schonen zu müssen. Dabei ist Bewegung – wie etwa Fahrradfahren, Rudern, Schwimmen – gerade dann wichtig“, sagt der Sportmediziner Dr. Markus Bruckhaus-Walter. Es gibt auch kleine Stellschrauben, mit denen wir die Rückenbelastungen reduzieren können. Manche Maßnahmen lassen sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren: „Beim längeren Arbeiten im Stehen ab und zu Bewegungspausen mit kleinen Dehnübungen machen. Oder beim ständigen Sitzen auf eine richtige Einstellung des Stuhles achten und zwischendurch aufstehen oder zeitweilig im Stehen arbeiten. Ein bisschen Disziplin ist dabei schon erforderlich, aber das zahlt sich aus“, erklärt Dr. Markus Bruckhaus-Walter.

Dr. Markus Bruckhaus-Walter

Auch die Psyche spielt eine Rolle bei Rückenschmerzen
Neben physischen Anstrengungen können auch psychische oder psychosoziale Faktoren den Rücken belasten. Dazu zählen zu hohe Arbeitsanforderungen, Zeitdruck, Monotonie oder die Sorge um den Arbeitsplatz. Wenn Rückenschmerzen durch psychische Belastungen ausgelöst werden, sind Entspannungsübungen wie Yoga eine gute Therapie. Denn auch hier sind es meist die Muskeln, die den Stress zu spüren bekommen und sich verhärten.

Wer Rückenschmerzen und Co. vorbeugen möchte, wird von uns unterstützt: Versicherte, die im Fitnessstudio oder im Sportverein angemeldet sind und regelmäßig trainieren, belohnen wir für ihre körperliche Betätigung mit 70 Euro. Mehr Infos über den SportBonus

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