Nach dem Es­sen mü­de? Mit­tags-​Tief vor­beu­gen

Nach dem Mittagessen macht sich eine bleierne Müdigkeit breit? Die Konzentration lässt zu wünschen übrig? Ein Mittagsschlaf wäre nun genau das Richtige? Ein bekanntes Phänomen, das mehrere Ursachen hat: Es hängt zum einen mit dem zirkadianen Rhythmus – unserer inneren Uhr – zusammen. Aufgrund dieses Rhythmus hat unser Körper unter anderem um die Mittagszeit ein Tief. Zum anderen aber kann unsere Ernährung die mittägliche Müdigkeit zusätzlich verstärken. Denn im Zuge der Verdauung wird der Magen-Darm-Trakt verstärkt durchblutet. Das bedeutet Arbeit für Magen und Darm. Dafür wird Energie in Form von Blut und Sauerstoff benötigt, die in anderen Teilen des Körpers dann fehlt. Vor allem in der Muskulatur und leider auch im Gehirn. In der Folge sinken Konzentration und Aufmerksamkeit und wir sind in dieser Phase weniger leistungsfähig.


Was mittags auf den Tisch kommen sollte – und was nicht
Unseren zirkadianen Rhythmus können wir zwar nicht ausschalten, aber eine ausgewogene Ernährung hilft, dem Mittags-Tief etwas vorzubeugen. So können uns bestimmte Lebensmittel müde machen bzw. Müdigkeit verstärken. Sehr kohlenhydratreiche Speisen wie zum Beispiel Nudeln und Kartoffeln erhöhen den Anteil der Aminosäure Tryptophan im Blut. Diese fördert die Bildung des schlaffördernden Hormons Serotonin. Zusätzlich sind kohlenhydratreiche Nahrung und fetthaltige Lebensmittel schwer verdaulich und verlangen Magen sowie Darm besonders viel ab. Üppige Mahlzeiten sollten daher zu Mittag nicht auf den Tisch kommen. Auch fetthaltiges Fleisch und Weißmehlprodukte sollten in der Mittagspause nicht auf dem Speiseplan stehen. Besser sind kleinere Portionen und vor allem leichte Kost. Dazu gehören ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornpasta oder -reis. Und: „Langsam essen“ ist die Devise: „Beim Essen sollte man sich Zeit nehmen und darauf konzentrieren. Am besten mindestens zehnmal pro Happen kauen“, erklärt Sarah Schwietering, Ernährungsexpertin der KNAPPSCHAFT.

Frühstücken hilft das Mittags-Tief vermeiden
Bereits mit dem Frühstück lässt sich dem Mittags-Tief vorbeugen: Mit einem ausreichenden Frühstück lässt sich übermäßiger Hunger zum Mittag vermeiden. Es sollte vor allem ballaststoffreich sein, damit der Blutzucker vormittags und mittags nicht absackt. Am besten in Kombination mit einer Eiweißkomponente. Essen, das nicht müde macht, ist zum Beispiel ein Müsli mit Früchten und Joghurt oder ein Vollkornbrot mit Käse, etwas Rohkost und ein gekochtes Ei.

Steinobst kann den Magen belasten
Für den kleinen Hunger zwischendurch eignet sich etwas Leichtes, wasserreiches Gemüse wie Tomaten oder Gurken gehören beispielsweise dazu. Auch Obst ist ein toller Snack. Vorsicht jedoch vor größeren Mengen Stein- oder Kernobst wie Pflaumen, Kirschen oder Nektarinen. Diese Obstsorten können den Magen ebenfalls belasten. Gleiches gilt für unreifes Obst wie beispielsweise noch sehr harte Birnen. Auch Flüssigkeitsmangel kann eine Rolle beim Mittagstief spielen. Zu guter Letzt ist der Rat der Ernährungsexpertin: „Wer es einrichten kann, sollte einen Spaziergang machen, wenn sich nach dem Essen Müdigkeit breit macht. Das kurbelt die Verdauung an und der Körper ist schneller wieder fit. Das bewirkt mehr als eine Tasse Kaffee.“

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