VHS-​Me­di­zin­vor­trag „Herz un­ter Stress: Wenn die Psy­che (see­li­sche Pro­ble­me) das Herz krank macht – Psy­cho­kar­dio­lo­gie“ am 14.03.2019

(Referenten: Chefärztin und Kardiologin, Dr. Gabriele Augsten und Psychologischer Psychotherapeut Thomas Schmidt)

Das Thema Stress und Stresserleben ist heutzutage für die meisten Menschen im Alter präsent. Stress ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz und Kreislauferkrankungen. Es ist daher wichtig, sich die Stressbelastungen genauer anzuschauen und nach individuellen Lösungsmöglichkeiten eines gesünderen Umgangs mit Stress zu suchen. Stress ist in unserem alltäglichen Leben ein häufig verwendeter Begriff und wird in unserer Leistungsgesellschaft mit Hektik, Arbeitsbelastungen, Prüfungen, Lärm, Einsamkeit, finanziellen Sorgen und Ähnlichem assoziiert. Stressfolgen können über verschiedene Mechanismen zu Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, hohem Blutdruck, Daueranspannung, Erschöpfungssyndromen und letztendlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt führen.
Stress und Depression haben viele gemeinsame Ursachen. Laut Stiftung Deutsche Depressionshilfe gehören Depressionen zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Von einer Depression sind schätzungsweise fünf Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Frauen erkranken also zwei– bis dreimal so häufig an einer Depression wie Männer. Eine Depression bringt nicht nur die Psyche aus dem Gleichgewicht, sie ist auch belastend für das Herz. Oft wird sie auch für den Körper zur Bedrohung. Depressive Stimmung und Hoffnungslosigkeit erhöhen das Risiko für koronare Herzkrankheit (KHK) und verschlimmern ihren Verlauf. Für die Entstehung einer Herzerkrankung ist die Depressivität ebenso ein unabhängiger und damit bedeutsamer Risikofaktor wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Rauchen. Depressive Patienten tragen oft aufgrund eines ungesunden Lebensstils zur Entstehung von Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen bei. Die körperliche Aktivität nimmt in Folge einer Depression ab. Betroffene achten meist weniger auf eine gesunde Ernährung oder greifen sogar zu Suchtmitteln wie Alkohol und Zigaretten. Auch belegen Studien, dass eine Depression Stress regulierende Systeme des Körpers in Gang setzt. Diese Aktivierung trägt zu einer Insulinresistenz bei, die eine der wesentlichen Ursachen von Diabetes Typ II ist.
Im Vortrag wird Dr. Gabriele Augsten, Chefärztin und Kardiologin, über das Thema Herz und Psyche ausführlich informieren und Fragen beantworten.
Anschließend wird Thomas Schmidt in einem weiteren Vortrag „Mehr Aufmerksamkeit für die Seele: Kranke Seele, kranker Körper“ die Frage beantworten, warum aus Menschen mit Depression oft künftige Herzkranke werden. Es werden Wege zur Vermeidung und Behandlung von Depressionen aufgezeigt.
Die Referenten werden aufklären, dass eine frühzeitige Erkennung sowie interdisziplinäre Behandlung durch Herzspezialisten und Psychologen bei Betroffenen angestrebt werden muss. Ziel ist es, die Lebensqualität, die Einhaltung der Therapie und die Lebenserwartung der Patienten zu verbessern.
Danach wird ausreichend Zeit sein, um Fragen individuell zu beantworten.

Termin: 14. März 2019 (Do.), 18:30 – 20:00 Uhr
Der Vortrag findet statt im Veranstaltungsraum in der Knappschafts-Klinik, Georg-Nave-Str. 28, 33014 Bad Driburg und ist entgeltfrei.